Frühe erste Nummernschilder
Wie alles anfing:
Vermeintlich rücksichtslose Radfahrer, die Ihr Zweirad nicht im Griff hatten, waren der Auslöser für die Reglementierung des frühen Radverkehrs. Diese Fahrradfahrer wurden als sehr schnell wahrgenommen. Sie kamen lautlos aus dem Nichts, hatten Ihre Räder nicht immer gut im Griff, oder die Technik des Fahrrads war noch nicht so gut. Im Falle eines Unfalls verschwanden diese Verkehrsteilnehmer genauso schnell, wie sie gekommen waren. Eine Identifizierung des Fahrers war somit kaum möglich.
Schon um 1880 wurde regional im Deutschen Reich damit begonnen, „Drahtesel“ oder Zweiräder mit Nummern zu versehen. Die Fahrradkennzeichen wurden lokal vergeben und hergestellt. Diese Kennzeichen waren zum Teil aus Emaille, zum Teil einfach nur bemaltes Blech. Es gab keine einheitlichen Vorgaben für die Maße, Formen oder Farben. Einige dieser ersten Fahrradnummernschilder können Sie bei uns im Nummernschildmuseum bewundern.
Stinkende und knatternde pferdelose Kutschen
Als die Anzahl der stinkenden und knatternden Kutschen ohne Pferde zunahm, wurde der Ruf zur Kontrolle auch dieser Fahrzeuge und Fahrer immer lauter. Aus diesem Grunde wurde wahrscheinlich 1896 das erste Nummernschild im Deutschen Reich in München mit der Nummer 1 an ein Kraftfahrzeug vergeben. Ab 1900 gab es in fast allen Staaten des Deutschen Reichs Nummernschilder zur Kennzeichnung von Fahrzeugen aller Art.
Einheitliche reichsweite Regelungen der Kennzeichnung von Fahrzeugen ab 1906
Erst 1906 wurde reichsweit ein einheitliches System eingeführt, welches alle Staaten, alle freie Städte und Fürstentümer im Reich übernahmen. Mit vielen Änderungen und Ergänzungen hatte dieses System bis 1945 Bestand. Viele einzigartige Exemplare und viel Wissenswertes zu diesen Kennzeichen finden Sie bei uns im Museum.
Weiter geht die deutsche Geschichte der Kfz-Kennzeichen in der Nachkriegszeit.